Ausstellung
Die Ausstellung Brasil war der Versuch einer intensiven Auseinandersetzung mit einer scheinbar entfernten Kultur - ein Testfall für die Haltung zur sogenannten internationalen Kunst die mehr bedeuten könnte als Transport von Versatzstücken und exotistischen Ambitionen. Drei Künstler aus Rio de Janeiro mit drei ganz unterschiedlichen künstlerischen Positionen wurden eingeladen.
Ricardo Basbaums Arbeit verdeutlichte Kommunikationsstrategien durch den Gebrauch von Texten, Imaginationen und Objekten.
Eduardo Coimbra dürfte in der Reihe wohl der Künstler gewesen sein, der am ehesten in ein brasilianisches Klischeebild gepasst hätte. Materialien, die in Brasilien gerne bei der Schwarzen Magie verwendet werden, wie Hühnerbeine, Eier, Erde oder Körner, waren Teil seiner Objekte und Rauminstallationen.
Helmut Batista, stellte sein Projekt You do not need to pay, but you have to consume it vor. Den BesucherInnen der Galerie waren die Arbeiten seit der Ausstellung Copygramme bekannt. Mit gefälschten Briefmarken versehen, versandte er über vier Jahre im Abstand von zwei Monaten ominöse Postsendungen aus aller Welt an kunstinteressierte Personen und an bestimmte Personengruppen, je nach Projekt. Die Druckwerke und kleinen Objekte in den Kuverts waren auf gesellschaftliche Missstände im Absenderland (u.a. Türkei, Kanada, China, Brasilien, Ägypten, Slowenien, USA, Indien) bezogen, meist kritisch und oft provokativ.
Text: Andrea Hörl
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