Ausstellung
Die junge Südtiroler Fotografin Brigitte Niedermair (1971, Meran/I) wird ihr Ausstellungs-Debut in Österreich in der Stadtgalerie Schwaz begehen. Bekannt wurde Niedermair als Modefotografin mit Publikationen in diversen internationalen Modemagazinen (Vogue, Sleek, Zoo, ect.). Viel beachtet wurde ihre Modestrecke für Marithé & Francoise Girbaud, die sie zum Jahreswechsel 2004/05 fotografierte. Das Bild ging durch die Medien, da Niedermair das Bildnis der Letzen Abendmahls mit weiblichen Models inszenierte und Girbaud breitenwirksam ihre Kollektion damit beworben hatte.
„Die Welt der Haut Couture als eine Welt der Phantasie und der Realität ist als ein wesentlicher Fundus für Brigitte Niedermairs Bilderfindungen durchaus relevant. Was sie daraus schöpft, scheint sie zu einem Teil zu übersteigern und zum anderen Teil zu konzentrieren.“ (Gerald Matt, 2004)
Seit 2005 widmen sich die Fotografien ausschließlich ihrer künstlerischen Arbeit. Thema bleibt der weibliche Körper und die Inszenierung von ästhetischen Stillleben, die mit ihrem spielerischen Umgang mit Accessoires und Gegenständen (z.B. Dildos) zum Spiegel unserer Jetztzeit werden.
In ihren ästhetisch ausgearbeiteten Farbfotografien steht die Recherche der Identität und Repräsentation des Weiblichen im Vordergrund. Hierauf reagiert ihre aktuelle Serie „Sisters/ Outhek – What a beautiful view“, zu der sie vor dem Panoramablick der Südtiroler Drei Zinnen eine Frau in einer arabischen Burka fotografierte. „Brigitte Niedermair kombiniert in ihren Fotoserien kulturelle Codes, die für gewöhnlich gemeinsam nicht gesehen und gelesen werden. Ob antike sakrale oder volkskundliche Kleidungsstücke auf nackter wächserner Haut ihrer leiblich-weiblichen Models, ob totale Körperverhüllung mittels orientalischer Burka vor alpiner Bergkulisse, ob die Darstellung der künstlichen Befruchtung einer gescheckten Kuh mit dem Titel holy cow – stets sind es scheinbar Widersprüche oder doch zuminderst zeitlich, räumlich oder kulturell weit auseinander liegende Bildzeichen und Begriffe, die sich hier begegnen.“ (Gerald Matt, 2004)
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