Ausstellung
Camp Pain '92 wurde anlässlich des 'Superwahljahres' gezeigt: Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl in Tirol, Landtagswahl in Niederösterreich, und Bundespräsidentenwahl.
Das Künstlerpaar Ruth Honegger und Marino Pascal, wohnhaft in Los Angeles, hatte Originalunterlagen aller 112 KandidatInnen gesammelt, die sich 1992 für das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten bewarben.
Der Installation Camp Pain '92 lag eine strenge Systematik zugrunde. Die KandidatInnen waren in alphabetischer Reihenfolge angeführt, und deren Bewerbungsunterlagen wurden jeweils vollständig gezeigt. Chancen auf Bürgerpartizipation in der Politik oder die Rolle der Medien wurden ebenso hinterfragt wie die Übereinstimmung des einzelnen Kandidaten mit dem durch Umfragen, Statistiken und Massenmedien beschriebenen 'Durchschnittsamerikaner'. Der strenge Aufbau der Installation ließ Inhalte in den Vordergrund rücken, eine Vielfalt an Lebenseinstellungen, an Auffassungen von Politik und an gesellschaftlichen Problemen wie persönlichen Dimensionen wurde sichtbar. In der Person des amerikanischen Präsidenten sind die Funktionen eines Staatsoberhauptes und eines Regierungsleiters vereint, so verfügt er über ein breites Machtspektrum, das die Exekution der Rechte, die Heeresführung, Intervention in ökonomische und soziale Belange des Staates u.v.a. umfasst.
Text: Andrea Hörl
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