Ausstellung
Mit surrealen Collagen und Zeichnungen demaskiert die Leipziger Künstlerin Corinne von Lebusa (1978) gekonnt das Beziehungsgeflecht zwischen Liebe, Sexualität und Partnerschaft. Ihre Arbeiten wirken formal zurückhaltend und der Zeit entrückt, aber setzen inhaltlich pointiert auf die Welt zwischen den Geschlechter, die manchmal nicht gegensätzlicher sein kann.
Sie arbeitet mit Zeichenstiften, Aquarell- und Ölfarben, und setzt mit Retuschierfirnis formal wie inhaltlich sehr effektive Akzente. Hauptsächlich malt und zeichnet sie, es finden sich jedoch auch einige Collagen und Objekte unter ihren Arbeiten. Corinne v. Lebusas Bilder wirken meist traumhaft bis surreal. Es tauchen Gegenstände auf, Gesichtsausdrücke, Gesten oder Handlungen zwischen Menschen, die sich nicht einordnen lassen. Umgebungen, die gleichsam seltsam vertraut aber auch out-of-place wirken. Dadurch transportieren die Arbeiten eine nicht greifbare Spannung, die den Betrachter in die Bildwelt hinein zieht und gleichzeitig auf Abstand hält. Die Arbeiten geben Einblick in eine abgekapselt wirkende, fremdartige Welt. Man späht, wie durch ein Schlüsselloch, in einen verbotenen Raum und kann sich wie ein Voyeur fühlen oder wie beim Blick in den Abgrund – man ist froh und traurig zugleich, außen vor zu stehen.
Corinne von Lebusa ist ein Künstlername. Lebusa stellt die Ursprungsregion der Künstlerin dar. Sie war Meisterschülerin von Neo Rauch und stellt die zweite Generation nach der männlich dominierten „Neuen Leipziger Schule“ dar, die – wie Neo Rauch – den gewachsenen Standort Leipzig mit seinem figurativen Potential der Malerei in den Vordergrund stellen will.
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