Ausstellung
Bereits mit der Eröffnung wurde die Galerie der Stadt Schwaz über die Räumlichkeiten im Palais Enzenberg hinaus in den städtischen Raum erweitert. Die Künstlerlnnengruppe Gangart zeigte in der damals gerade fertiggestellten Tiefgarage des Krankenhauses in Schwaz an zwei Abenden ihre multimediale Performance LCD.
Drei Musiker performten vor einer von der Decke abgehängten großen Eisfläche, das Tropfen des Schmelzwassers in eine Blechwanne wurde akustisch verstärkt und rhythmisch integriert. Auf die Rückseite der Eisplatten wurde ein Film projiziert, im Loop Insekten, nachts um eine Straßenlampe schwirrend, magisch angezogen vom Licht und gefährlich bedroht von der Hitze der Lampe. Der Soundtrack dieses Videos erweiterte wiederum die Klangebene.
Die Eisplatten waren relativ dünn, die zahlreichen BesucherInnen und die ebenfalls Wärme ausstrahlende Filmprojektion wirkten zusammen, um das Eis im Laufe der Performance sichtbar zum Schmelzen zu bringen.
Gangart schrieb dazu im Pressetext: „Die Arbeit untersucht das Eintreten einer plötzlichen Zustandsänderung. Dabei interessiert nicht bloß der Moment des ‚Kippens‘, der Kurzschluss selbst, sondern die Kette von Ahnung - Einsicht - Katastrophe, hin auf ein ungewisses Kommendes. Es stellt sich die Frage nach der Bedeutung von Beteiligung und Unbeteiligtheit.'
Das bereits im Video thematisierte Motiv der Insekten wurde auch für die Installation in der Galerie aufgegriffen. In Glasvitrinen wurden Maden aufgezogen, nach einigen Tagen schlüpften die ersten Fliegen, und am Ende der Ausstellung bevölkerten Hunderte Fliegen die gläsernen Behausungen. Vermittlung von Auflösung und Transformation war auch hier die Intention.
Ganz im Sinne des Konzepts der Galerieleitung waren Simonetta Ferfoglia und Heinrich Pichler von Gangart schon Wochen vor der Eröffnung in Schwaz, um die aufwendigen Vorbereitungen für die Events durchzuführen - in engem Kontakt und in Zusammenarbeit mit der einheimischen Kunst- und Handwerkerszene.
Text: Andrea Hörl
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