Ausstellung
Die Idee von serieller Herstellung denkt Martin Walde in der Entwicklung seiner Objekte mit. Offene Benutzbarkeit und die Verweigerung industrieller Strukturen verweisen auf seine künstlerische Vorgehensweise. Walde geht diesen Weg konsequent und präzise: Er forscht, erfindet und entwickelt. Seine Objekte sind keine schnellen Ergebnisse. Sie begleiten die künstlerische Arbeit über längere Zeit, um am Ende ihre genaue Bestimmung zwischen Kunstwerk und ausgereiftem Produkt zu finden.
So nähten Schülerinnen der Ursulinen in tagelanger Arbeit ovale Lodenstücken zu sonderbaren Objekten aneinander. Die Bestimmung ihrer Verwendung bleibt unklar. Woobie, Woobie, 1991-2000, betitelt Martin Walde diese Stoffgebilde, die während der Ausstellungseröffnung an Besucher verteilt werden. Ob als Kopfbedeckung in unzähligen Varianten oder als Handschutz - eine bestimmte Verwendung wird nicht vorgeschrieben. Die Versuche einer möglichen Benutzung und die dadurch entstehenden Gespräche sind zentraler Kern seiner Arbeit.
Neben Woobie, Woodie sind Raumsegel (Siamese Shadow, 1998-2000) weitere Elemente der Präsentation. Waren diese aus dem Flugdrachenbau abgeleiteten Objekte anfangs noch als Sonnen- und Windschutz gedacht, entwickeln sie nun im Innenraum sowohl ihre skulpturalen Qualitäten als auch ihre pragmatische Verwendung als Raumteiler und Raumbilder.
N.O. F.F. #4 (Nature's Flexible Facsimile, 1994-2000) gehört zu den Produkten der Werkgruppe Hallucigenia. Ein transparentes Objekt in hellem Blau bewegt sich schwimmend in einem Wasserbecken. Bei Berührung beginnt es zu sinken und verschwindet im Wasser.
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