Ausstellung
Paradoxien
Guillaume Bijl, Paul McCarthy, Dieter Kiessling, Axel Lieber, Antoine Prüm, Manos Tsangaris, Franz West
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In der Ausstellung Paradoxien zeigten acht Künstler Selbstwidersprüchliches, Diverses, Oppositionelles von Spiel und Ernst, paradoxe Inszenierungen. Das Ausstellungsthema war zur eigenen Freude gewählt und sollte zeigen, dass man über/mit Kunst auch lachen kann. Das Paradoxon 'Sei spontan!' wurde der Ausstellung vorangestellt. Die Wirkung, in manchen Teilen des Publikums eine gewisse Distanz zur Abgehobenheit des Kunstlebens und auch Amusement hervorzurufen, war beabsichtigt.
Bekanntlich beruht künstlerische Praxis auf einer Theoriebildung, die oftmals eine Form der kritischen Selbstreflexion ist. In dieser Selbstkritik trachtet die Kunst aber nicht nach utopischen, alternativen und idealisierten Gegenwelten, sondern zeigt paradoxe Zusammenhänge auf, die diese Welt mit ihren komplexen Systemen und Umgebungen vielfach zu bieten hat. Das spielerische Element wird zur Verdeutlichung dieser paradoxen Welten herangezogen. Dass sich so viele Künstler mit Spiel, Regeln und Spielformen beschäftigen, bedeutet unvermeidlicherweise eine prinzipielle Hinwendung zur Kunst der Paradoxien.
"Ein Paradox geht von einer Reihe vernünftiger und einleuchtender Prämissen aus. Aus diesen Prämissen erschließt es eine Folgerung, die die Prämissen unterminiert. Das Paradox ist eine Travestie des Glaubens an Beweisbarkeit. (...) Das Paradox beruht auf unseren irrigen Annahmen darüber, wie die Welt funktioniert, und nicht auf der Logik der Situationen." William Poundstone, Physiker
"Wenn man von einem Sandhaufen ein Sandkorn wegnimmt, hat man immer noch einen Sandhaufen." das Haufenparadoxon
Text: Andrea Hörl
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