Ausstellung
The teardrop explodes
Masako Ando, Helene Appel, The Royal Art Lodge (Marcel Dzama, Neil Farber, Michael Dumontier), Herbert Baglione, G.L. Brierley, Bernahrd Brungs, Jonas Burgert, Jake & Dinos Chapman, Nathalie Djurberg, Marcel van Eeden, Elmgreen & Dragset, Slawomir Elsner
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Mit künstlerischer Energie an die Grenze einer konventionellen Bildgestaltung zu gehen und auf der Klaviatur des Verstörenden zu spielen, ist die Gemeinsamkeit der vorgestellten Künstler. Sie sind unbeeindruckt von konstanter Welterfindung, wie Punk: The teardrop explodes den Titel der Show gibt.
Diese Ausstellung wirft einen subjektiven Blick auf einige künstlerische Positionen der 80er Jahre und der Gegenwart.
Ausgangspunkt ist die These, daß 'punk' als 'Urknall' aller folgenden Entwicklungen in bildender Kunst und Musik anzusehen ist. Nach dem Bilderverbot der 60er und 70er Jahre kam es Ende der 70er, Anfang der 80er zum "Hunger nach Bildern"(Wolfgang Max Faust).
Der Titel der Ausstellung 'The Teardrop explodes' - Namensgeber ist eine der zahlreichen postpunk new wave bands - ist eine Metapher für einen Moment in der Entwicklungsgeschichte der Kunst, in dem eine verfestigte, orthodoxale Struktur zerspringt und zersplittert und sich viele Wege und Möglichkeiten künstlerischer Ausdrucksformen und Inhalte öffnen.
Die Parallelen zwischen Kunst und Musik sind unübersehbar: Die rohe, simplifizierende Kraft und Wut des 'punk' und zugleich die Rückkehr einer nicht elaborierten Malerei in der Kunstproduktion der "Jungen Wilden" in Deutschland zu Beginn der 80er Jahre.
Bescheidene Wunsch der Ausstellung ist es, die reiche Vielfalt der seitdem entstandenen Motive, Themen, Stile, Genres und Techniken zu zeigen, die ein lebendiges, weiterhin neugierig machendes Bild der künstlerischen Produktivität der Gegenwart ergeben.
Das bildnerische Spektrum reicht von den aggressiven Eltern-Kind Reflektionen Blalla W. Hallmanns, den zivilisationskritischen Zeichnungsattacken Jake and Dinos Chapmans und den düsteren memento mori Altmeisterzeichnungen Thomas Lerooys und Anj Smith bis hin zur symbolistisch verrätselten Malerei Birgit Megerles.
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